Wurfpuppe
Die Wurfpuppe der Entwerferin Alma Siedhoff-Buscher (1899-1944) ist das einzige Bauhaus-Produkt, das je beim Deutschen Patentamt angemeldet wurde und das Deutsche Reichspatent auch erhalten hat. Im Eintrag von 1926 heißt es: „Die Erfindung richtet sich auf die besondere Fertigung und Gestaltung aus zopfartigem Geflecht [...]. Die neue Puppe zeichnet sich insbesondere durch ihre Beweglichkeit und Unverwüstlichkeit aus.“ Der neuartige Gebrauch des Werfens der Puppe erforderte eine besondere Robustheit der Materialien: Der langgliedrige Körper und die Haare bestehen aus Bast; Kopf, Hände und Füße aus gedrechselten und bemalten Holzkugeln. Die Kleidung wurde um die Bastfigur aus Baumwoll-Chenille gehäkelt. Im Gegensatz zu damals gängigem Spielzeug ist die Wurfpuppe nicht steif und zerbrechlich, sondern weich und beweglich. Sie kann beliebig gelegt oder als Zufallsfigur auf den Boden geworfen werden. Damit wird das Puppenspiel von vorgegebenen Spielmustern befreit und die kreative Entfaltung des Kindes gefördert. Das Hin- und Herwerfen der Puppe in der Gemeinschaft sollte außerdem die Motorik der Kinder schulen. Die Neue Sammlung konnte bereits 1926 zwei Modelle dieser Wurfpuppen erwerben. Sie unterscheiden sich in der Farbigkeit ihrer Kleidung und im Gesichtsausdruck. Neben dieser Ausführung mit blauen und rosafarbenen Streifen befindet sich noch eine weitere mit vorwiegend grüner Oberbekleidung und gelben Streifen (Inv.-Nr. 529/26) in der Sammlung.