Wandbehang Nr. 81
Die Künstlerin Anni Albers (1899-1994) entwarf ihre Textilien zunächst auf Papier. Für den Wandbehang Nr. 81 liegen zwei Entwürfe vor, einer befindet sich im Museum of Modern Art in New York, der andere im Harvard Art Museums/Busch Reisinger Museum. In fein abgestufter Farbstruktur werden horizontale Streifen teilweise versetzt angeordnet und wechseln sich in unterschiedlichen Stärken und Farben ab. Es ist zu erkennen, dass Albers von Paul Klee (1879-1940) inspiriert wurde, den sie zu ihren großen Vorbildern zählte. Methoden der Rotation und des Farbwechsels lassen aber auch auf Anleihen an die Kompositionsprinzipien der Textilkunst der Anden schließen. Ab 1922 studierte Anni Albers am Bauhaus. Im Jahr 1925 – im selben Jahr, in dem auch das Bauhaus von Weimar nach Dessau umzog – heiratete sie den Bauhauskünstler und -lehrer Josef Albers (1888-1976). Für die Neueinrichtung der Textilwerkstatt hatte dessen Leiter Georg Muche (1895-1987) einen Jacquard-Webstuhl angeschafft. Der Wandbehang Nr. 81 gehört damit nicht nur zu den frühesten von Albers in Dessau entstandenen Webereien, sondern auch zu ihren ersten Arbeiten in dieser Technik.