Wandbehang Nr. 247
Gunta Stölzl (1897-1983) kam 1919 als Studentin ans Bauhaus. Bereits in ihren Studienjahren hatte sie maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung der Webwerkstatt, die gesamte organisatorische und inhaltliche Arbeit übernahm sie bereits ab 1925. Nach dem Umzug des Bauhauses nach Dessau wurde sie zunächst Werkmeisterin und 1927 als Nachfolgerin von Georg Muche (1895-1987) alleinige Leiterin der Weberei. Als einzige Frau unter den Bauhaus-Meistern verließ sie 1931 nach knapp 13 Jahren das Bauhaus. Zum Abschied widmete man ihr eine ganze Ausgabe der Bauhaus-Zeitschrift. Darin heißt es: „dass man von bauhausstoffen spricht, ist ihr verdienst“. Der hier vorliegende Wandbehang Nr. 247 zeichnet sich durch eine freie Formenanordnung aus geometrischen Flächen aus: Senkrechte und waagrechte Streifen und Rechtecke überlagern sich und werden teilweise gegeneinander versetzt. In den Bereichen, in denen sich die unterschiedlichen Farbflächen übereinanderlegen, entstehen Farbmischungen. So werden etwa Blau und Rosa zu Violett, intensives Orange wird teilweise durch Graubeige abgetönt. Die starken Einzüge an den Rändern entstehen durch den Einsatz der unterschiedlichen Materialien Seide, Wolle, Viskose und Bouclégarn. Die Wandbehänge Nr. 247 und Nr. 324 wurden wie auch der Kissenbezug Nr. 555 und der Dekorationsstoff Nr. 539 im Dezember 1926 in die Bestände der Neuen Sammlung aufgenommen (Inv.-Nr. 525/26-527/26).
Weitere Details
Design | Stölzl, Gunta (1897-1983) GND ULAN |
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Datierung Entwurf | 1926 |
Herstellung | Bauhaus Dessau GND |
Herstellungsort | Dessau, Deutschland |
Maße | Höhe: 146,5, Breite: 97 cm |
Material | Seide, Wolle, Viskose, Bouclégarn, Kombiniertes Gewebe, Ajourbindung, Atlasbindung, Leinwand- und Körperbindung, Broschiert |
Inventarnummer | 524/26 |