Teile des Bestecks "Monaco"

Jean Elisée Puiforcat (1897–1945) gilt als Wegbereiter der modernen französischen Silberschmiedekunst der 1920er- und 1930er-Jahre. Mit seinen auf unnötigen Zierrat und imitative Rückgriffe auf historische Formen verzichtenden Entwürfen hat er das französische Art Déco entscheidend mitgeprägt. Puiforcat entstammte einem familiengeführten Silberschmiedeunternehmen aus dem 19. Jahrhundert, das er nach einem Studium der Bilderhauerei in Paris übernahm. Seine Entwürfe sind geprägt von der vielfachen Variation weniger Grundformen und Gestaltungsprinzipien, wobei sämtliche Spuren der handwerklichen Bearbeitung vermieden werden. Das Augenmerk liegt klar auf der Gestalt. Farbige und haptische Akzente werden allein durch die zusätzliche Verwendung von Hölzern und Halbedelsteinen gesetzt. Die Gabel und das Messer aus der Besteckserie „Monaco“ gehörten zur Ausstattung des 1930 von dem Architekten und Entwerfer Eckart Muthesius (1904–1989) für den Maharadscha von Indore entworfenen Palastes Manik Bagh – einem Gesamtkunstwerk der Moderne. Das Besteck, das bereits 1925 für die Exposition Internationale des Art Décoratifs entworfen wurde, zeigt eine klare, reduzierte Formensprache. Seine einzigen Schmuckformen bestehen aus den kleinen Einlagen aus Ebenholz sowie dem Monogramm des indischen Herrschers an den Griffenden. Puiforcat individualisierte seinen Entwurf hierdurch. Nachdem der Palast des Maharadschas in den 1970er-Jahren verkauft wurde, kam es 1980 zu einer Versteigerung der Inneneinrichtung. Die beiden Besteckteile befanden sich danach in Besitz von Andy Warhol, von wo aus sie in Die Neue Sammlung gelangten.