Systemmöbel, Prototyp

Vielleicht aufgrund seines frühen Todes ist der Name Hans Gugelots (1920–1965) weniger geläufig als der vieler anderer deutscher Designer, wenngleich diese wie etwa Dieter Rams dessen Schüler waren. Gugelot zählt zu den prägenden Lehrern der Ulmer Hochschule für Gestaltung. Seine Entwürfe, die zu großen Teilen eng mit seiner dortigen Tätigkeit verflochten sind, waren wegweisend für das deutsche Design nach dem Zweiten Weltkrieg und, dies implizierend, für die Entstehung des modernen Industriedesigns. Anfänglich in Lausanne an der Ingenieursschule eingeschrieben und später an der ETH in Zürich ausgebildet, folgte der in Indonesien geborene Niederländer einem sachlichen, konstruktiven Prinzip. Im Fokus seiner Arbeit stand dabei die Entwicklung eines System-Designs, für das seine Radio- und Hi-Fi-Entwürfe für die Firma Braun exemplarisch sind. Bereits 1953 brachte er sein Möbelsystem „M125“ auf den Markt, das zu den ersten in Serienproduktion gefertigten, einem – wie schon am Bauhaus proklamierten – Baukastenprinzip folgenden Designentwürfen zählt. Zeitgleich entstand, wohl an der HfG in Ulm gefertigt, ein Prototyp für ein Möbel, das Gugelot im Auftrag des damaligen Verwaltungsdirektors der Hochschule, Günther Schlensag, entwickelte. Die formale Ähnlichkeit des Einzelstücks mit dem bis heute produzierten Möbelsystem gibt einen Hinweis darauf, wie intensiv sich Gugelot mit der Entwicklung dieses Projekts auseinandersetzte.
Details
Design | Gugelot, Hans (1920 - 1965) GND ULAN |
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Datierung Ausführung | 1953 |
Datierung Entwurf | 1953 |
Herstellung | Hochschule für Gestaltung Ulm (?) |
Auftrag | Günther Schlensag |
Herstellungsort | Ulm, Deutschland |
Auftragsort | Ulm, Deutschland |
Material / Technik | Holz (Buche, Spanplatte); Kunststoff, gelb, grau; Metall, schwarz lackiert |
Farbe | Gelb, Grau, Schwarz |
Gattung | Möbel |
Inventarnummer | 93/2003 |