Stoffmuster in drei Farbstellungen
Lisbeth Oestreicher (1902-1989) arbeitete bereits während ihres Studiums, das sie 1926 am Bauhaus Dessau begann und 1930 mit Diplom abschloss, für die Textilindustrie. Die hier vorgestellten Stoffmuster in drei Farbstellungen fertigte sie für die Berliner Polytex GmbH an. 1930 schloss das Bauhaus einen Vertrag mit dieser Firma, die einige Stoffe aus der Bauhausweberei in Lizenz produzierte (siehe auch Inv.-Nr. 50/73-1-6). Die drei Webstoffe mit horizontalem Streifenmuster unterscheiden sich in der Farbzusammenstellung des jeweils zweifarbigen Kettrips. Die verwendete Baumwolle ist zum Teil merzerisiert. Dabei werden die Fasern einem textilen Veredelungsprozess unterzogen, der Optik und Pflegeeigenschaften der Baumwolle verbessert. Im Lizenzvertrag mit der Polytex GmbH heißt es: Die „bauhaus-kollektion hat den zweck, weite volkskreise mit wohlfeilen, künstlerisch und technisch hochwertigen möbel- und vorhangstoffen zu versehen“. Lange wurden die Stoffmuster in der Neuen Sammlung als anonym geführt, erst ein Hinweis auf ein nahezu identisches Stoffmuster im Textilmuseum Tilburg, das mit dem Label „Polytex 5002/1“ versehen ist, machte die eindeutige Zuweisung der Stoffmuster an Lisbeth Oestreicher möglich.
Weitere Details
Design | Oestreicher, Lisbeth (1902-1989) GND |
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Datierung Entwurf | 1928/30 |
Herstellung | Bauhaus Dessau GND |
Herstellungsort | Dessau, Deutschland |
Maße | Höhe: 34, Breite: 27 cm; Höhe: 9,5, Breite: 15 cm; Höhe: 9,5, Breite: 16 cm |
Material | Baumwolle, Z. T. merzerisiert, Zweifarbiger Kettrips |
Inventarnummer | 101/74-5 |