Modulare Wandelemente
Die in verschiedenen Farben produzierten Wand- und Deckenelemente mit halbkugelförmigem Relief entwarf Verner Panton ca. 1970 als Serienprodukt für einen Hersteller in Basel. Vergleichbare modulare Wand- und Deckenverkleidungen aus Kunststoff hatte er kurz zuvor für die heute legendäre „Visiona II“ Ausstellung entwickelt, die während der Kölner Möbelmesse von 1970 gezeigt wurde. Auftraggeber für die komplett von Verner Panton gestaltete Sonderschau, die in einem temporär umgebauten Ausflugsschiff am Rheinufer präsentiert wurde, war das Chemie-Unternehmen Bayer. Die „Visiona II“ diente dem Ziel, mit einer „visionären“ und spektakulären räumlichen Inszenierung auf die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Kunststoffmaterialien im Bereich des Wohnens und Einrichtens aufmerksam zu machen. Modular aufgebaute Systeme sowohl zur Fassaden- als auch zur Raumgestaltung waren in der Mitte des 20. Jahrhunderts ein wichtiges Thema in Architektur und Design. Neben Verner Panton haben sich zu dieser Zeit zahlreiche andere Designer*innen und Architekt*innen mit der Entwicklung von solchen Systemen beschäftigt. Zu ihnen gehört beispielsweise Helmut Rhode, der für den Kaufhaus-Konzern Horten ein Fassadenmodul entwarf, und Claude Ferret, der Aluminium-Panele verwendete, um die École Nationale Superieure d'Architecture et de Paysage de Bordeaux zu verkleiden.