Clubsessel B3 "Wassily"
Der Architekt und Entwerfer Marcel Breuer (1902-1981) selbst bezeichnete seinen Clubsessel B3 aus Stahlrohr 1927 als „in seiner äußeren Erscheinung sowie im Materialausdruck am extremsten." Entgegen seiner Vermutung, dass ihm der Entwurf wegen seiner revolutionären Gestaltung viel Kritik einbringen würde, wurde sein Stahlclubsessel im Laufe der Jahre zu einer Ikone des Bauhaus Designs. Angeblich kam Breuer die Idee zu dem Sessel bei der Betrachtung seines Fahrradlenkers. Allerdings fehlte ihm als Tischler zunächst das nötige technische Wissen, um aus Stahlrohr ein Möbel zu bauen. Mit der Hilfe eines Schlossers der Junkers-Flugzeugwerke in Dessau fertigte er vermutlich 1925 den ersten Prototypen. In serielle Produktion ging der Sessel allerdings nicht am Bauhaus, sondern in der eigens dafür von Breuer in Berlin gegründeten Firma Standard Möbel, die später von der Firma Thonet übernommen wurde. Der Stahlrohrsessel wurde in verschiedenen Versionen produziert, die Stückzahl blieb jedoch lange gering. Erst durch eine Reedition der italienischen Firma Gavina 1962, in deren Kontext auch der Name „Wassily“ entstand, erlangte er seinen Status als Designklassiker. Die Neue Sammlung konnte 1996 zwei sehr frühe Modelle des Clubsessels erwerben. Neben dieser Ausführung in schwarz, mit Rückenlehne ohne abschließenden Stahlrohrbügel, befindet sich noch ein „Wassily“ mit hellbrauner Bespannung und Stahlrohrbügel als Verstärkung der Rückenlehne (Inv.-Nr. 131/96) in der Sammlung.
Weitere Details
Design | Breuer, Marcel (1902 - 1981) GND ULAN |
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Datierung Entwurf | 1925 |
Datierung Ausführung | 1925 / 1926 |
Herstellung | Standard Möbel |
Herstellungsort | Berlin, Deutschland |
Maße | Höhe: 75, Breite: 76, Tiefe: 68 cm |
Material | Ehemals vernickelt, Eisengarn |
Farbe | Stahl, Schwarz |
Gattung | Möbel |
Inventarnummer | 130/96 |