Der Paduaner Goldschmied Francesco Pavan (*1937) zählt zu den wichtigsten Vertretern der Schmuckkunst. Im Alter von nur 24 Jahren übernahm er 1961 am Istituto Statale d’Arte Pietro Selvatico die Goldschmiedeklasse von Mario Pinton, dem Begründer der Paduaner Schule. Diese hat ähnlich wie die Schmuckklasse der Münchner Kunstakademie den internationalen Autorenschmuck maßgeblich geprägt. Die Anfangsjahre von Pavans Schaffen sind gezeichnet von den Eindrücken der kinetischen Werke der Gruppo N. Darüber hinaus lässt sich der Künstler von den Ideen Lucio Fontanas (1899–1968) inspirieren, der seine Kunst einem metaphysischen Konzept unterstellt. Vor diesem Hintergrund überträgt Pavan das künstlerische Streben nach Universalität in sein Schaffen. Seinen Schmuckobjekten liegen somit stets künstlerische Überlegungen zugrunde, die er mit seinem herausragenden handwerklichen Können paart. Dies lässt sich auch an seiner Brosche nachvollziehen. Aus seinem bevorzugtem Material Gold hat Pavan einen Würfel getrieben. Das Objekt wirkt einfach, beinahe rational, und doch magisch zugleich. Hier zeigt sich Pavans Begabung Objekte zu schaffen, die nicht trotz, sondern mit ihrer scheinbaren Einfachheit verzaubern.