2 Teekugeln
Ende 1922 begann Wolfgang Tümpel (1903-1978) sein Studium am Bauhaus. Nach dem obligatorischen Vorkurs trat er als Lehrling von Christian Dell (1893-1974) in die Metallwerkstätte ein, die sich gerade in einer Phase der Neuorientierung befand. Lázló Moholy-Nagy (1895-1946) wurde neuer Formmeister der Metallwerkstatt. Er und Walter Gropius (1883-1969) forderten die vermehrte Entwicklung von Modellen, die sich für die industrielle Produktion eigneten. Tümpels Beschäftigung mit Teesieben steht paradigmatisch für diese Neuerung, die eine Fokussierung des Entwurfs auf Funktion und Technik erforderte. Er gestaltete eine glatte gelöcherte Kugel an einem langen Stiel mit Metallgriff, der später durch einen hitzeisolierenden Griff aus Holz oder Elfenbein variiert wurde. Für den Öffnungsmechanismus fand Tümpel mehrere Lösungen, die Modelle der Neuen Sammlung sind mit einem Scharnier versehen, durch das die Kugel geöffnet werden kann. Gemeinsam mit Otto Rittweger (1904-1965) entwarf er verschiedene Ständer (siehe Inv.-Nr. 372/26), die zwei, vier oder sechs Teekugeln aufnehmen können und sich in der Form ihrer Füße und Griffe unterscheiden. Obwohl sich das neuartige Gebrauchsgerät der Teekugel mit Halterung sehr gut für die industrielle Produktion geeignet hätte, entstand am Bauhaus nur eine kleine Serie.
Weitere Details
Design | Tümpel, Wolfgang (1903 Bielefeld - 1978 Herdecke, Deutschland) GND ULAN Rittweger, Otto (Wolfgang Tümpel 1903-1978 // Otto Rittweger 1904-1965) GND |
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Datierung Entwurf | 1924 |
Herstellung | Bauhaus Weimar |
Herstellungsort | Weimar, Deutschland |
Maße | Höhe: 14,2, Breite: 3, Tiefe: 3 cm |
Material | Alpaka, Versilbert |
Farbe | Silber, Versilbert |
Gattung | Metall |
Inventarnummer | 373/26 |