Veranstaltungszeitraum: In 3 Tagen

Warwick Freeman. Hook Hand Heart Star

Warwick Freeman
© Photograph by Sam Hartnett, courtesy of Objectspace

Die Pinakothek der Moderne zeigt Schmuck
von Warwick Freeman.

Die Ausstellung ist vom 15. März 2025 bis zum 15. Juni 2025.
Sie ist von Dienstag bis Sonntag immer
von 10 Uhr bis 18 Uhr geöffnet.
An Donnerstagen ist sie zusätzlich bis 20 Uhr geöffnet.
An Montagen ist die Ausstellung geschlossen.

Die Eröffnung ist am 14. März 2025 um 19 Uhr in:
Pinakothek der Moderne
Barer Straße 40
80333 München

Hook Hand Heart Star spricht man so aus:

Huuk, Händ, Hahrt, Star. 

Das ist Englisch und bedeutet: Haken Hand Herz Stern.

Warwick Freeman aus Neu-Seeland hat heute einen
großen Einfluss auf Schmuck-Künstler*innen in der ganzen Welt.

Er ist überzeugt: Zeichen und Formen haben mehr Kraft als Wörter.

50 Jahre lang hat er an einem Lexikon von vielen Zeichen gearbeitet,
die es auf der Welt gibt.

Die Begriffe Haken, Hand, Herz und Stern sind solche Zeichen.

Sie kommen in fast allen Kulturen vor,

aber sie haben oft eine unterschiedliche Bedeutung.

In seinen Schmuck-Arbeiten fühlt sich Warwick Freeman in
die Kultur und in die Geschichte von Neu-Seeland ein.

Das Māori-Wort für Neu-Seeland ist: Aotearoa.
Die Māori sind dort die Ur-Einwohner*innen.
Die Māori nennen die Nachfahren von
den europäischen Einwander*innen: Pākehā.

Auch Warwick Freeman ist ein solcher Pākehā.

Die Kultur von Neu-Seeland ist heute eine Mischung aus
den verschiedenen Kulturen im Gebiet vom südlichen Pazifik.

Der Pazifik ist einer von den großen Meeren auf der Welt.

Dazu gehören auch die Menschen von den Māori und
von den Pākehā.

Warwick Freeman denkt deshalb viel über diese Fragen nach: 
Was bedeutet die Mischung von den verschiedenen Kulturen für 
das persönliche Leben von den Menschen in Neu-Seeland?
Und wie sehen sie sich selbst?
Diese Gedanken kann man auch

im Schmuck von Warwick Freeman erkennen.

Die Formen für seinen Schmuck findet er im täglichen Leben,
in der Vergangenheit und in der Landschaft von Neu-Seeland.

Dort findet Warwick Freeman viele Materialien.

Zum Beispiel:

das Perlmutt von einer besonderen Perl-Muschel oder
die Innen-Seite von einem Haus von der Paua-Schnecke.

Oder er verwendet einen besonderen grünen Stein von der Insel.
Und er lässt sich von alten Erzählungen von den Māori anregen.

Wer ist Warwick Freeman?
Warwick Freeman wurde im Jahr 1953 in Neu-Seeland geboren.
Seit dem Jahr 1972 stellt er Schmuck her.
Im Jahr 1982 hat er bei einem Workshop mitgemacht.

Den Workshop hat der Münchner Hermann Jünger in
Neu-Seeland geleitet.

Er war Gold-Schmied und Professor an
der Akademie der Bildenden Künste in München.

Warwick Freeman war damals ein wichtiges Mitglied von: Fingers.
Das ist eine Gemeinschaft von Schmuck-Künstler*innen in
der Stadt Auckland.

Er hat sich besonders für eine Neu-Gestaltung von

Schmuck aus Neu-Seeland eingesetzt.

Seit damals nimmt er an internationalen Ausstellungen teil.

Im Jahr 2002 hat er für seine Schmuck-Objekte 2 sehr wichtige 
Kunst-Preise bekommen.

Im Jahr 2013 hat ihn Die Neue Sammlung eingeladen.
Damals hat er in der Pinakothek der Moderne München einen großartigen Vortrag über sein künstlerisches Werk gehalten.

Im Jahr 2014 hat er gemeinsam mit
dem Schmuck-Künstler Karl Fritsch eine Ausstellung gemacht.

Diese war zuerst in der Galerie Handwerk in München.
Später hat sie die Auckland Art Gallery Toi o Tāmaki in
Neu-Seeland gezeigt.

Im Jahr 2004 hat man Warwick Freeman zum ersten Vorsitzenden
von der staatlichen Galerie Objectspace in Auckland gemacht.
Objectspace spricht man so aus: Ob-tschekt-spe-is.

Das ist Englisch und bedeutet: Objekt-Raum.

Diese Galerie stellt Design, Kunst und Architektur aus.

Das künstlerische Werk von Warwick Freeman ist in öffentlichen und 
in privaten Sammlungen in Neu-Seeland und in anderen Ländern.
Seine Arbeiten sind auch in vielen Museen auf der ganzen Welt.

Die Ausstellung in der Neuen Sammlung ist eine Zusammen-Arbeit von:
• Objectspace, Neu-Seeland
• Die Neue Sammlung – The Design Museum, München

Die Pinakothek der Moderne zeigt jetzt ihre erste Ausstellung von
einem Schmuck-Künstler aus Neu-Seeland.
Die Ausstellung haben gemeinsam gemacht:
• Warwick Freeman
• Kim Paton, Direktorin von: Objectspace
• Dr. Bronwyn Lloyd, Mitarbeiterin von: Objectspace
• Dr. Petra Hölscher, Mitarbeiterin von: Die Neue Sammlung

Wir bedanken uns für die großzügige Unterstützung von:
• Creative New Zealand
• Museumsstiftung zur Förderung der Staatlichen Bayerischen Museen – Vermächtnis Christof und Ursula Engelhorn
• Stout Trust, Neu-Seeland

Die Ausstellung im zweiten Ober-Geschoss kann
man barriere-frei erreichen.
Menschen mit Seh-Einschränkungen sollen bitte mit
einer Begleit-Person kommen.

Es gibt einen Rund-Gang in Deutsch und
in leicht verständlicher Sprache
.
Die Informationen zu diesem Rund-Gang bekommen Sie auf
Ihr Mobil-Telefon über die App von der Pinakothek der Moderne.

Hier kommen Sie zur App.

Sie ist aber in schwer verständlicher Sprache.

Zur Ausstellung gibt es einen Katalog mit vielen Bildern.

Der Katalog ist vom Verlag: arnoldsche Art Publishers in Stuttgart.
Das Design-Studio Inhouse in der Stadt Auckland in Neu-Seeland hat
den Katalog gestaltet.

Wann und wo kann man die Ausstellung noch sehen?
• Im Dezember 2025 ist die Ausstellung in Objectspace in
der Stadt Auckland in Neu-Seeland.
• Im Juli 2026 in: The Dowse Art Museum in
der Stadt Wellington in Neu-Seeland.

Wo gibt es weitere Informationen?
• Im Presse-Referat von der Pinakothek der Moderne.

Die Email-Adresse ist: presse@pinakothek.de
• Bei Dr. Petra Hölscher von: Die Neue Sammlung.

Die E-Mail-Adresse ist: Petra.Hoelscher@die-neue-sammlung.de
• Bei Victoria McAdam von: Objectspace.
Die E-Mail-Adresse ist: victoria@objectspace.org.nz

Themen

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Warwick Freeman ist ein Schmuck-Künstler aus
Neu-Seeland.

Die Māori sind die Menschen, 
die schon immer auf der Insel gewohnt haben.
Die Māori nennen ihr Land: Aotearoa.

Warwick Freeman ist dort im Jahr 1953 auf die Welt gekommen.

Hook Hand Heart Star spricht man so aus:
Huuk, Händ, Hahrt, Star.
Das ist Englisch und bedeutet:
Haken, Hand, Herz, Stern.

Die Ausstellung besteht aus 24 Themen-Gruppen.


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Die erste Themen-Gruppe von der Ausstellung hat
den Namen: Old School.
Man spricht das so aus: Old Skuul.
Das ist Englisch und bedeutet: Alte Schule.
Hier sehen Sie 5 Schmuck-Stücke von Warwick Freeman.
Es sind seine frühen Arbeiten aus
den Jahren zwischen 1970 und 1980.
Sie zeigen,
wie sich Freeman damals als Künstler entwickelt hat.

In diesen Arbeiten hat er Versuche mit dem Metall Silber gemacht.
Er hat sich auch immer mehr
für un-edle Materialien interessiert.
Un-edel bedeutet hier: Die Materalien haben fast keinen Wert.
Zum Beispiel: Muscheln und Steine.

Er hat sich in diesen Arbeiten auch damit beschäftigt,

aus welchen Materialien man Schmuck machen kann.
Der Künstler hat damit schon früh
eine ganz eigene Art von Schmuck gemacht.

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Ein Emblem ist ein Erkennungs-Zeichen.
Bei Warwick Freeman sind es Zeichen und Formen,
die alle kennen.
Solche Formen sind zum Beispiel: das Herz oder der Stern.
Er verwendet sie in seinen Arbeiten immer wieder.

Um das Jahr 1985 ist eine Serie von Broschen entstanden.
Die Serie hat den Namen: Fern Fish Feather Rose.
Man spricht das so aus: Förn, Fisch, Feda, Rous.
Das ist Englisch und bedeutet: Farn, Fisch, Feder, Rose.

Diese Broschen waren eine Zeit lang
seine wichtigsten Schmuck-Stücke.

In einer neuen Serie von Schmuck-Stücken kommen
wieder Herz und Stern vor.
Die Serie hat der Ausstellung ihren Namen gegeben:
Hook Hand Heart Star.

Man spricht das so aus: Huuk, Händ, Hahrt, Star.

Das ist Englisch und bedeutet: Haken, Hand, Herz, Stern.

Für den Künstler hat die Zusammen-Stellung der Zeichen
eine eigene Bedeutung.

Aber die Besucher*innen können darin auch
etwas ganz anderes erkennen

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Pākehā ist ein Wort aus der Sprache von den Māori.
Die Māori sind die Menschen,
die schon immer in Neu-Seeland gewohnt haben.
Später sind dann Menschen aus Europa eingewandert.
Die Māori nennen diese Europäer und ihre Kinder: Pākehā.

Einige von diesen Arbeiten erinnern an den Trauer-Schmuck oder
an die Verdienst-Orden aus Europa.
Verdienst-Orden gibt es für besondere Leistungen.

Andere Schmuck-Stücke geben Hinweise auf
die problematische Geschichte von der Einwanderung aus Europa.

Die kleinste von diesen Arbeiten heißt: White Butterfly.

Man spricht das so aus: Weit Batta-flei.

Das ist Englisch und bedeutet: Weißer Schmetterling.
Das ist ein Schmetterling,
der für Nutz-Pflanzen schädlich ist.
Die Europäer*innen haben diesen Schmetterling
bei ihrer Einwanderung nach Aoteaora mitgebracht.

Aoteaora heißt Neu-Seeland bei den Māori.

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Warwick Freeman lässt sich oft von Formen und Mustern in
der Natur für seine Schmuck-Stücke anregen.
Er hat zum Beispiel aus der Schale von Jakobs-Muscheln
eine Brosche in Blüten-Form gemacht.
Diese Brosche heißt: Scallop Blossom.

Man spricht das so aus: Skällop Blossom.
Das ist Englisch und bedeutet: Jakobs-Muschel-Blüte.

Der Künstler findet Formen in der Natur,
die er für seinen Schmuck nicht stark verändern muss.

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Ideen für seine Arbeit bekommt Freeman oft durch Gegenstände,
die er zufällig findet.

Solche Fund-Stücke sind zum Beispiel:
• eine Streich-Holz-Schachtel, die flach gedrückt ist
• der Deckel von einer Taschentuch-Schachtel aus Pappe
• ein Verschluss-Ring von einer Limonaden-Flasche
• der Griff von einem Schrauben-Zieher

Der Künstler entdeckt in diesen Dingen
viele Möglichkeiten für eine Gestaltung.

Das ist ihm in seinem Schmuck wichtig:

Man soll den ursprünglichen Zweck von den Dingen erkennen.

Aber er will auch,
dass man etwas ganz anderes in ihnen sehen kann.

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Die Arbeiten in dieser Themen-Gruppe sind Schmuck-Stücke,
die Warwick Freeman in den Jahren von 1980 bis 1990 gemacht hat.
Der Künstler hat sich dafür von alten Schmuck-Ornamenten aus

Moana Oceania anregen lassen.
Ornamente sind Verzierungen.
Sie sind auf den Formen aufgebracht und
sind ein zusätzlicher Schmuck.
Moana Oceania ist ein Wort aus der Māori-Sprache.

Es bedeutet: Insel-Welt im südlichen Pazifik.
Der Pazifik ist das große Meer zwischen Amerika und Asien.

Auch Neu-Seeland liegt dort.

Diesen alten Schmuck konnte man damals nur in
den Museen in Neu-Seeland sehen.
Diese Schmuck-Stücke von den Māori sind oft Muscheln oder Steine,
´
in die nur ein Loch oder eine Vertiefung gebohrt ist.

Das hat einen starken Eindruck auf Warwick Freeman gemacht

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In dieser Themen-Gruppe gibt es einige Beispiele für
den Vogel-Schmuck von Warwick Freeman.

An ihnen kann man gut erkennen,
wie der Künstler arbeitet:

Er verzichtet auf eine genaue Abbildung von einem Gegenstand.
Die Form von diesem Gegenstand macht er einfacher.
Und trotzdem erkennt man, 
welcher Gegenstand gemeint ist.

Zu einer Serie von Vogel-Anhängern aus weißem Corian hat
er sich von Fotos anregen lassen.

Corian ist ein künstliches Material.
Es ist eine Mischung aus natürlichen und künstlichen Materialien.

Corian ist hart wie Stein, 
aber man kann es gut bearbeiten.

Auf diesen Fotos sieht man Bass-Tölpel.

Diese Vögel fliegen am Muriwai-Strand an der West-Küste von
Auckland in Neu-Seeland.

Sie sind so groß wie Gänse.

Wie stark Freeman die Formen einfacher macht,
zeigt das Broschen-Paar mit dem Namen Red Bird Black Bird.
Man spricht das so aus: Red Böad Bläck Böad.
Das ist Englisch und bedeutet: Roter Vogel, Schwarzer Vogel.

Die Vorlage für diese Broschen ist ein Scheren-Schnitt-Bild,

das nur die Umrisse von den Vögeln zeigt.

Sogar ein Regal hat Freeman zu einem Anhänger angeregt.
Die Befestigung von diesem Regal sieht aus wie eine Klammer.

Dort klemmt man ein Regal-Brett ein.

Das Schmuck-Stück hat den Namen: Bracket Bird.

Bracket Bird spricht man so aus: Bräckit Böad.
Das ist Englisch und bedeutet: Klammer-Vogel.

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Warwick Freeman freut sich immer über Gegenstände, 

die fast ausschauen wie Gesichter.

Zum Beispiel:
• Löcher von Steinen, die das Wasser gebildet hat
• Steine, die er am Strand findet
• eine Zahn-Wurzel von einem Pferd

Ein Freund von Warwick Freeman ist der Schmuck-Künstler Otto Künzli.
Dieser schickt Freeman manchmal ein Bild von einem Gesicht,
das er in der Natur entdeckt hat.
Auch in einem Teil von einem Auspuff hat der Künstler
ein Gesicht entdeckt.
Er hat den Auspuff auf einer Straße in München gefunden und
hat ihn nachgebildet.

Daraus hat er eine große Brosche gemacht,
die genauso groß ist wie der Teil von dem Auspuff.

Sie hat den Namen: Mask.

Das ist Englisch und bedeutet: Maske.

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Das Bild von einem Herzen verwendet Warwick Freeman sehr oft.
Herz-Formen entdeckt er besonders in der Natur.
Zum Beispiel bei den Blättern von der Kawakawa-Pflanze,
die auf den Inseln im Süden von Neu-Seeland wächst.
Warwick Freeman hat diese Blätter als Vorbild für
eine Brosche aus Grünstein genommen.
Grünstein ist ein Vulkan-Stein mit grüner Farbe.

Die Brosche hat den Namen: Kawakawa Leaf.

Leaf spricht man so aus:
Lief.
Das ist Englisch und bedeutet: Blatt.

Auch in der Form von der Jakobs-Muschel kann
man
ein Herz entdecken.

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Warwick Freeman hat Versuche mit verschiedenen Formen
von Sternen gemacht.

Daraus hat er die Form von einem Kissen entwickelt.

So sind die Flower Star Broschen entstanden.

Flower Star spricht man so aus: Flaua Star.

Das ist Englisch und bedeutet: Blumen-Stern.

Wenn man die Spitzen von diesen Broschen neben-einander legt,
entsteht dazwischen die Form von einem Kissen.

Es sieht aus wie ein Recht-Eck,

das nach innen gewölbte Ränder hat

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Ungefähr seit dem Jahr 1988 macht Warwick Freeman
Versuche mit der Form von Sternen.

Der Stern mit 4 Zacken ist
sein persönliches Erkennungs-Zeichen.

Sterne begegnen uns überall.

Sie haben für den Künstler eine besondere Kraft als Zeichen,
genauso wie der Haken, das Herz und der Kreis.

Diese 4 Formen findet man sehr oft
in den Schmuck-Stücken von Warwick Freeman.

Für ein Projekt hat er Formen von Sternen mit 4 Zacken gesammelt,
die man in der Natur findet und in Gegenständen sieht.

Das Projekt hat den Namen: I collect stars.

Man spricht das so aus: Ei kollekt stars.

Das ist Englisch und bedeutet: Ich sammle Sterne.

Aus dieser Sammlung hat er neue Arbeiten entwickelt.

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Seit 5.000 Jahren ist es üblich,
dass man Namen und Abkürzungen von Namen 
in Schmuck-Stücke eingraviert.

Darauf weist diese Arbeit von Warwick Freeman hin:

Alphabet Rings.

Rings ist Englisch und bedeutet: Ringe.

Diese Arbeit hängt aber auch mit einer kleinen Geschichte
aus dem Jahr 1953 zusammen.

Der berühmte spanische Maler Pablo Picasso sollte damals
etwas zu seiner Kunst sagen.

Er hat aber einfach ein Alphabet auf
ein Blatt Papier gezeichnet und hat gesagt:

Wer das sieht,

kann aus den Buchstaben eigene Wörter machen.

Warwick Freeman hat deshalb eine Kette aus 26 Ringen mit
einem Buchstaben auf der Oberseite gemacht.

Eine andere Arbeit aus der Serie Ringe hat den Namen: Gaze.

Das spricht man so aus: Gejs.

Das ist Englisch und bedeutet: starrer Blick.

Dieses Schmuck-Stück ist ein Ring aus Silber,

das man künstlich schwarz gemacht hat.

Der Ring hat einen Stein aus dem Edel-Stein Karneol.

Durch diesen Karneol schimmert der Schatten von dem Silber.

Das sieht aus wie eine Pupille.

Die Pupille ist der schwarze Kreis im Auge.

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Der Kreis ist für Warwick Freeman eine
von seinen sehr wichtigen Formen.

Die Form vom Kreis ist wichtig beim Schmuck für
das Hand-Gelenk, für den Hals oder für den Finger.

Der Kreis ist aber auch ein sehr altes Sinn-Bild für
die Sonne, für den Mond und für die Pupille vom Auge.

In einer besonderen Reihe von Hals-Ketten verwendet der Künstler
den Kreis in Verbindung mit Muscheln und Steinen.

Dazu gehört auch die Hals-Kette mit dem Namen: Big Circle.

Man spricht das so aus: Big Sörkl.

Das ist Englisch und bedeutet: Großer Kreis.
Für diese Hals-Kette hat er möglichst große Scheiben aus
Perl-Muscheln heraus-geschnitten.

Die Perl-Muscheln kommen nur im Pazifik vor.

Der Pazifik ist das große Meer zwischen Amerika und Asien.

Diese Muscheln bilden besonders dicke Schichten von Perlmutt in
ihrer Schale aus.

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Warwick Freeman ist ein Pākehā.
Pākehā ist ein Wort aus der Sprache von den Māori.

Die Māori sind die Menschen, 

die schon immer in Neu-Seeland gewohnt haben.

Später sind dann Menschen aus Europa eingewandert.

Die Māori nennen diese Europäer und ihre Kinder: Pākehā.

In seinem Schmuck hat Warwick Freeman sich damit beschäftigt,
welche Formen die Kulturen in Neu-Seeland gemeinsam haben:

die Kultur von den Māori, die Kultur von den Pākehā
und
die Kultur von anderen Volks-Gruppen in Polynesien.

Polynesien ist die Insel-Gruppe im südlichen Pazifik,
zu der auch Neu-Seeland gehört.

Der Pazifik ist das große Meer zwischen Amerika und Asien.

Der Künstler möchte heraus-finden:

Welche Formen kommen in allen 3 Kulturen vor?
Was haben Einwander*innen ohne Erlaubnis von den Māori übernommen?

Dazu sagt man auch: kulturelle Aneignung.

In dieser Themen-Gruppe zeigt Freeman,

wie sich die Herstellungs-Methoden von den 3 Kulturen vermischen.
In der europäischen Herstellungs-Methode ist es üblich,

dass Edel-Steine mit Gold eingefasst sind.

Das hat Freeman bei dem Schmuck-Stück Māori Tiki gemacht.

Ein Tiki ist ein Hals-Schmuck mit einem besonderen Muster.

Das ist typisch für den Schmuck aus Neu-Seeland:

Die Verbindung von der Kultur von den Māori,
von der Pākehā und von den anderen Kulturen in Polynesien.
Und so haben auch die Tiki-Form oder die Koru-Form eine
besondere Bedeutung für die heutige Gesellschaft in Neu-Seeland.

Die Koru-Form schaut aus wie ein eingerolltes Blatt von einem Farn.

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Auch einige Wand-Installationen gehören zu den Arbeiten von
Warwick Freeman.
Eine Installation ist ein Kunst-Projekt,

mit dem ein Raum gestaltet ist.
In dieser Themen-Gruppe gibt es Beispiele für:
• Schmuck-Objekte in der Farbe Rot
• Schmuck-Objekte in der Farbe Schwarz
• eine Gruppe von sehr großen Anhängern
• eine Zusammen-Stellung von Muschel-Resten aus 
der Herstellung von andere Schmuck-Stücken

Warwick Freeman verwendet auch Reste aus Materialien,

die sich in seiner Werkstatt angesammelt haben.

Daraus hat er die Wand-Installation Dust gemacht.

Dust spricht man so aus: Dast.
Das ist Englisch und bedeutet: Staub.

Dafür hat er kleine Platten wie ein Gitter angeordnet.

Diese Platten hat Freeman mit farbigem Staub bemalt.

Der Staub ist von verschiedenen Materialien,
die er bei seiner Arbeit verwendet hat.

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In dieser Themen-Gruppe sieht man verschiedene Schmuck-Stücke in der Form von Händen:
• eine Hand, die grüßt
• zwei Hände, die etwas anbieten
• eine Hand, die hilft
• eine Hand, die wie ein Flügel ausschaut
• eine Hand, die sich in einen Vogel verwandelt

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Warwick Freeman arbeitet mit Materialien aus
unterschiedlichen Landschaften in Neu-Seeland.

Sie sind sehr typisch für diese Insel.

Das sieht man zum Beispiel an Ringen mit dem Namen:
North Cape to Bluff.

Man spricht das so aus: Nors Ke-ip tu Blaff.

Das ist Englisch und bedeutet:
Vom Nord-Kap bis Bluff.
Zwischen diesen beiden Orten hat Warwick Freeman eine Reise
von der Nord-Spitze bis zur Süd-Spitze von Neu-Seeland gemacht.

Von jedem Halt auf dieser Reise hat er
einen besonderen Stein von diesen Orten mitgenommen.
Mit diesen Steinen hat er 16 Ringe gemacht.

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In dieser Themen-Gruppe sieht man Schmuck-Stücke,

die gar nicht typisch für Warwick Freeman sind.

Denn darin ist ihm die schöne Form wichtiger als
dass man das Schmuck-Stück gut tragen kann.

Das sind dafür 2 Beispiele:
ein Arm-Reif und Manschetten-Knöpfe.

Der Arm-Reif schaut aus wie eine Angel-Rolle mit Schnur und Haken.

Die Manschetten-Knöpfe sind besonders groß.

Sie erinnern an einen ausgefallenen Mode-Schmuck aus
den Jahren zwischen 1960 und 1970.

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Eine Themen-Gruppe aus 6 verschiedenen Haken bildet
den Schmuck: Story of the Hook.

Man spricht das so aus: Stori of se Huk.

Das ist Englisch und bedeutet: Geschichte von dem Haken.

Diese Schmuck-Stücke sind zwischen
den Jahren 1990 und 2010 entstanden.
Warwick Freeman hat dabei Fund-Stücke mit anderen Materialien nachgemacht:
• einen Kran-Haken, der wie der Buchstabe S ausschaut.
• den Haken von einem Kleider-Bügel
• einen Haken aus Kunst-Stoff von einem Dusch-Vorhang
• einen Kleider-Haken

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Warwick Freeman beschäftigt sich immer wieder damit:

Wie ist die Beziehung zwischen den Dingen aus der Natur?
Wie gehen wir Menschen mit diesen Dingen um?

Ein Beispiel dafür ist: Old Brain.

Man spricht das so aus: Ould Bre-in.

Das ist Englisch und bedeutet: Altes Gehirn.

Diese Brosche schaut aus wie ein Gehirn.
Der Künstler will damit zeigen:

Wir Menschen haben ein gutes Gespür für die Natur und
für die Materialien.

Und wir leiten Muster, Farben und Formen aus der Natur ab.

Denn auch Korallen haben oft eine Form wie ein Gehirn.

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Perlen gibt es aus unterschiedlichen Materialien.
Auf Ketten und Schnüren waren sie als
Schmuck-Stücke schon immer wichtig.
Oft sind Perl-Ketten mit großem Aufwand in
besonderer Weise gemacht.
Sie sind damit oft typisch für ihre Hersteller*innen.

Das ist auch bei diesem Schmuck so: Southern Cross.

Man spricht das so aus: Sasern Kross.

Das ist Englisch und bedeutet: Kreuz des Südens.

Das Kreuz des Südens ist ein Stern-Bild,
das man besonders auf der südlichen Erd-Kugel sehen kann.
Auf dieser Brosche und auf diesem Arm-Schmuck sind
Sterne mit 4 Zacken heraus graviert.

Die Sterne bilden die Form von einem Diamanten.
Für diese Schmuck-Stücke sind kleine Perlen aus Silber
aufgefädelt und mit den Sternen verbunden.

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Ein Mythos ist eine alte Erzählung,

die zum Beispiel die Entstehung von der Welt erklärt.
Warwick Freeman nutzt schon lange solche Erzählungen und

auch den Glauben an Gott oder an eine andere höhere Macht.

Er möchte mit seinem Schmuck ausdrücken,
woran wir Menschen glauben.

Die Schmuck-Stücke in dieser Themen-Gruppe weisen hin auf:
• die Geschichte von dem Halb-Gott Māui
Er soll die Nord-Insel von Neu-Seeland aus dem Meer gefischt haben.
• die Geschichte von Adam und Eva im Paradies
•den griechischen Mythos von Ikarus
Ikarus konnte mit Flügeln aus Wachs und Federn fliegen.

Er ist aber abgestürzt,
weil er zu nahe an der Sonne war.

Das Wachs ist durch die Hitze geschmolzen.
• eine alte Erzählung im Buddhismus
Darin möchte ein Affe das Spiegel-Bild vom Mond in 
einer Pfütze einfangen.
Der Buddhismus ist eine große Welt-Religion,
besonders in Ost-Asien und in Süd-Asien.

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Warwick Freeman arbeitet oft mit Mustern.

Er interessiert sich für die verschiedenen Formen und
woher sie kommen.

Die Formen können in der Natur vorkommen oder
sie sind vom Menschen gemacht.

Zum Beispiel: Formen, die gekritzelt oder eingeritzt sind.

Aus dem Muster von besonders angeordneten Kiesel-Steinen hat
Freeman diese Brosche entwickelt: Pebble.

Man spricht das so aus: Pebbl.
Das ist Englisch und bedeutet: Kiesel-Stein.

Eine andere Brosche hat den Namen: Lattice.

Man spricht das so aus: Lättis.

Das ist Englisch und bedeutet: Gitter oder Geflecht.

In dieser Brosche kann man das Flecht-Muster von einem Korb erkennen,

der in Neu-Seeland sehr wichtig ist.

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Eine Sentenz ist ein kluger Satz oder eine Lebens-Weisheit.

Auch Warwick Freeman möchte mit seinen Schmuck-Stücken oft
eine Lebens-Weisheit ausdrücken.

Er ordnet bei seinen Sentenzen die Schmuck-Stücke immer
in besonderer Weise an:

Freeman will damit seine Gefühle darüber mitteilen,
was er gesehen hat oder was er gehört hat.

Die Anordnung kann auch von dem Material abhängen,
das er verwendet.

Eine Reihe aus verschiedenen Broschen hat den Namen:

Sentenzen.

Der Künstler gibt dabei aber nicht vor,
was die Schmuck-Stücke ausdrücken sollen.

Die Betrachter*innen können aus dieser Reihung auswählen
was ihnen wichtig ist.
Sie können sich dabei auch wenige Formen herausnehmen, 
die für sie eine besondere Bedeutung haben.

Das hängt aber auch vom Wissen von den Betrachter*innen ab,

das sie über die Bedeutung von den Formen haben

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Wo?

Öffnungszeiten:

  • Täglich 10:00 – 18:00

  • Montags geschlossen

  • Donnerstags 10:00 – 20:00

Fragen & Antworten

Der Besuch in der Pinakothek der Moderne kostet
regulär 10 Euro
ermäßigt 7 Euro
Sonntagseintritt 1 Euro

Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren haben freien Eintritt.
Wir kooperieren mit Kulturraum München.

Sie können ein Ticket an der Kasse vor Ort oder online kaufen. Mehr Informationen finden Sie auf der Website der Pinakothek der Moderne.

Einen Überblick zur Barrierefreiheit in der Pinakothek der Moderne finden Sie auf der Seite von Kultur barrierefrei München.
Das Design-Museum bietet zudem im X-D-E-P-O-T eine inklusive Taststation, die alle selbstständig erkunden können.

Wir bieten eine Übersicht zu aktuellen Veranstaltungen unter Programm.
Alles weitere zu Führungen und Gruppenanmeldungen erfahren Sie über die Seite der Pinakothek der Moderne.

  • Kuratiert von:

    In enger Zusammenarbeit kuratiert von Warwick Freeman, Kim Paton, Direktor, Objectspace, Dr Bronwyn Lloyd, Kurator, Objectspace, und Dr. Petra Hölscher, Oberkonservatorin, Die Neue Sammlung

  • Wir danken für großzügige Unterstützung:

    Creative New Zealand
    Museumsstiftung zur Förderung der Staatlichen Bayerischen Museen – Vermächtnis Christof und Ursula Engelhorn
    The Stout Trust, New Zealand
    Schirmherrschaft:
    S.E. Craig John Hawke, Botschafter Neuseelands in Deutschland