FUTURE TALKS
Die FUTURE TALKS Konferenzreihe wurde im Jahr 2009 von der Restaurierungsabteilung der Neuen Sammlung – The Design Museum initiiert und seitdem im Zweijahresturnus in der Pinakothek der Moderne, München veranstaltet.
FUTURE TALKS ist ein international angelegtes Kongressformat zum Wissenstransfer moderner Material- und Technologieinnovationen, aktueller Forschungsprojekte im Bereich der aktiven Restaurierung und Konservierung moderner Materialien sowie der Analyse und Dokumentation verwendeter Technologien. Im Rahmen von Fachvorträgen, Workshops, Speed Lectures und Podiumsgesprächen werden interdisziplinär konkrete Vorgehensweisen vorgestellt, hinterfragt und bewertet.
Mit inzwischen mehr als 1800 Teilnehmern aus über 30 Nationen haben die ersten sieben Tagungen, sowie die bislang erschienenen acht Tagungs-Postprints, für eine begeisterte Resonanz gesorgt und den Begriff FUTURE TALKS international zum Synonym für den Erhalt moderner Materialien werden lassen.
Die FUTURE TALKS gelten international als DAS anerkannte und etablierte Forum für professionelles Netzwerken, interdisziplinäre Vorträge, Workshops und Diskussionen über moderne Materialien und Technologien und deren Auswirkungen auf die Welt der Museen, Galerien und privaten Sammlungen.
Mit dem Fokus auf eine zunehmende Anzahl interdisziplinärer Beiträge in Bezug auf Technologien und modifizierte Analysetechniken ist es unser Ziel, den Entscheidungsprozess bei der Erhaltung moderner Materialien zu verbessern und mögliche Wege für aktive Behandlungen zu diskutieren und zu definieren.
Die FUTURE TALKS tragen dazu bei, die Öffentlichkeit für die Tatsache zu sensibilisieren, dass selbst industriell produzierte Produkte einem allmählichen Abbau von Material ausgesetzt sind, der im schlimmsten Fall zu einem Verlust unserer kulturellen Identität und Geschichte führen kann.
Hintergrund
Seit dem Beginn der Industrialisierung haben die zunehmende Entwicklung von Materialien und die damit verbundenen neuen Technologien einen immer größeren Einfluss auf die Gestaltung von Waren und Kunstwerken. Bis heute werden Materialien designt, modifiziert, verblendet und an die Bedürfnisse des Marktes und der Umwelt angepasst.
Viele der seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert entwickelten Materialien erfahren durch Alterungsprozesse irreversible Veränderungen. Die Schadensbilder sind häufig nicht mit der ursprünglichen Intention des Entwerfers, resp. Künstlers vereinbar und unter konservatorischen Gesichtspunkten zumeist problematisch.
Restauratoren, die mit Kulturgütern der Moderne konfrontiert sind, müssen diese komplexen Zusammenhänge erkennen und interpretieren, um ein angemessenes Verständnis für die Alterungsprozesse zu erlangen und somit geeignete Konservierungsmethoden und die entsprechend adäquaten Behandlungsstrategien zu definieren. Der interdisziplinäre Dialog mit Konservierungswissenschaftlern, Ingenieuren, Designern und Produzenten stellt in diesem Kontext ein zentrales Tool zum Verständnis der Moderne dar.
Veranstalter
Die Tagungsreihe wurde initiiert und alle zwei Jahre organisiert von der Restaurierungsabteilung der Neuen Sammlung – The Design Museum.
Die Restaurierungsabteilung arbeitet seit nunmehr 22 Jahren schwerpunktmäßig am Phänomen der Alterung moderner Materialien.
Durch zahlreiche Tagungsbeiträge, Fachpublikationen, praxisbezogene Forschungsprojekte und internationale Lehraufträge (University College of London (UCL), Doha, Katar, Technische Universität München (TUM), Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und Akademie der Bildenden Künste, Wien, Österreich) gehört die Restaurierungsabteilung der Neuen Sammlung weltweit zu den führenden Einrichtungen, die sich mit der Alterung und Restaurierung moderner Materialien im Design beschäftigen.