06. Oktober 2018

Satellit 6. Hello, Hello Future!

Autor*in:

Die Neue Sammlung

5

min

Lesezeit

Anthony Dunne und Fiona Raby, Digiland, United Micro Kingdoms, 2012/13.
Foto: im Auftrag von Design Museum London
Spekulatives Design: das Morgen heute erforschen

Mit einem Future-Making-Lab mit UnDesignUnit und einem Vortrag und Designgespräch mit Fiona Raby.

Samstag, 06.10.2018, 14:00 – 20:00
Ort: Pinakothek der Moderne, Barerstraße 40, 80333 München
Eintritt und Teilnahme frei.

„Hello Future!“ – eine Zeitreise in die Zukunft

Dabei dient das auf der Museumswiese gelandete Futuro als symbolisches Vehikel, um uns in eine kommende Zeit zu katapultieren, die wir mit den Mitteln des spekulativen Designs erfahren können. Wir erforschen gemeinsam, welche gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, politischen und ökologischen Auswirkungen aufkommende Technologien haben könnten und entwerfen Alternativen zu den vorherrschenden Zukunftsentwürfen.

Zum Auftakt der von UnDesignUnit kuratierten Reihe „Hello Future!“ mit unterschiedlichen Kooperationspartnern lädt diesmal Die Neue Sammlung – The Design Museum am 6. Oktober 2018 dazu ein, im Rahmen eines halbtägigen, partizipativ angelegten Programms das ambivalente Verhältnis zwischen Gegenwart und Zukunft, zwischen vorgefertigten Zukunftsvisionen und unserer eigenen Vorstellungskraft zu erforschen.
Bis zu welchem Grad können wir unsere Zukünfte im Hier und Jetzt mitgestalten? Inwieweit werden diese durch Regierungen, Technologieunternehmen oder andere Akteure gelenkt?

Auf einem endlos weiten Feld bunte "Digicars" mit je 1 oder 2 "Türmen" in den Farben hellblau, -grün, -rosa und -gelb. Sie sind mit Nummern und Buchstaben beschriftet, z.B. H4N.
Anthony Dunne und Fiona Raby, Digiland, United Micro Kingdoms, 2012/13.
Foto: im Auftrag von Design Museum London
Um einen großen Stein herum auf einem Art Rollfeld bunte "Digicars" mit je 1 oder 2 "Türmen" in den Farben hellblau, -grün, -rosa und -gelb. Sie sind mit Nummern und Buchstaben beschriftet, z.B. H4N.
Anthony Dunne und Fiona Raby, Digicars, United Micro Kingdoms, 2012/13.
Foto: im Auftrag von Design Museum London

Future-Making-Lab: „Wir gestalten unsere Zukünfte selbst!“

Mit UnDesignUnit.
14:00 – 18:00
Ort: Bibliothek, Die Neue Sammlung – The Design Museum in der Pinakothek der Moderne.

Du bist Experte*in für Deine eigene Lebenswirklichkeit! Basierend auf den Methoden des kritischen und spekulativen Designs gestalten wir unsere Zukünfte im Hier und Jetzt selbst.

Ausgehend von der Annahme, dass die Zukunft bereits in der Gegenwart angelegt ist, ersinnen, bauen, erforschen und erproben wir alternative Szenarien für drängende Herausforderungen. Das Lab steht allen interessierten Besucher*innen offen, die die gängigen Zukunftsvisionen hinterfragen und aktiv mitgestalten wollen. Dies geschieht im interdisziplinären Austausch mit Unternehmer*innen, Wissenschaftler*innen, Zukunftsforscher*innen, Künstler*innen und Designer*innen.
Das Lab wird inhaltlich und konzeptionell von UnDesignUnit begleitet. Die Ergebnisse werden anhand von selbst entworfenen Modellen und im Beisein der Designerin Fiona Raby vorgestellt.

Die "Digitarians" in blau weiß gestreiften Hemden steuern durch eine Fernbedienung die "Digicars" mit je 1 oder 2 "Türmen" in den Farben hellblau, -grün, -rosa und -gelb. Sie sind mit Nummern und Buchstaben beschriftet, z.B. H4N.
Anthony Dunne und Fiona Raby, Digitarians, United Micro Kingdoms, 2012/13.
Foto: im Auftrag von Design Museum London

Designgespräch: „Who Else Makes Our Futures?“

18:00 – 20:00
Ort: Ernst von Siemens Auditorium in der Pinakothek der Moderne.
Auf Englisch.

Wer außer uns selbst macht noch unsere Zukünfte? Welche Rolle kann Design dabei spielen, über mögliche und wünschenswerte Zukünfte zu spekulieren? Und wie und unter welchen Bedingungen und Zielsetzungen arbeiten Unternehmen mit Zukunft?

„Realists of a Larger Reality“ (Ursula K. Le Guin, 2014)
mit Fiona Raby, Designerin und Professorin an The New School in New York.

In ihrem Vortrag spricht die Designerin Fiona Raby über die Wirkmacht von Imagination, Fiktion, alternativen Realitäten und den Werten, die alltäglichen Dingen eingeschrieben sind. Sie fragt, inwieweit Zukunftsvisionen unsere Vorstellungskraft und unseren Erfindungsreichtum begrenzen anstatt sie freizusetzen, und uns der fortwährend auf die Zukunft gerichtete Blick paradoxerweise davon abhält, wirkliche Fortschritte zu erzielen.

Mit Anthony Dunne arbeitet sie in ihrer gemeinsamen Lehre und Designpraxis daran, der Dominanz monolithischer Fortschrittsszenarien die Pluralität von Zukünften entgegenzusetzen und zu erforschen, welchen Beitrag Design leisten kann, diese vielfältigen Zukünfte sichtbar und erfahrbar zu machen.

Die 1963 in Singapur geborene britische Designerin Fiona Raby ist Professorin für Design und die Erforschung des Sozialen an The New School in New York. Von 2011 bis 2016 hatte sie den Lehrstuhl für Industriedesign an der Universität für Angewandte Künste in Wien inne. Zwischen 1995 und 2015 war sie Dozentin im Fachbereich Design Interactions am Royal College of Art in London und lehrte in den Fachbereichen Architektur, Computerbezogenes Design sowie Design Interactions. Fiona Raby ist Partnerin des Designstudios Dunne & Raby sowie gemeinsam mit Anthony Dunne Co-Autorin von „Design Noir. The Secret Life of Electronic Objects“ (Birkhäuser, 2001) und „Speculative Everything. Design, Fiction and Social Dreaming“ (MIT Press, 2013). Ihre gemeinsame Arbeit wurde in Museen weltweit ausgestellt, u.a. im MoMA New York, im Centre Pompidou in Paris und im Design Museum in London, und sie ist in verschiedenen Sammlungen vertreten, u.a. MoMA, New York, Victoria & Albert Museum, London, und MAK, Wien.

„Das Morgen heute erforschen“
mit UnDesignUnit (Sarah Dorkenwald, Karianne Fogelberg, Tanja Seiner).

UnDesignUnit hinterfragt eng gefasste Definitionen von gestalterischer Praxis und lotet – vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Erweiterung des Designbegriffs – Grenzbereiche und neue Freiräume aus. Mit den Designkonzepten, diskursiven Formaten und Ausstellungen, die Sarah Dorkenwald, Karianne Fogelberg und Tanja Seiner kuratieren sowie durch ihre Tätigkeit als Autorinnen für Fachmagazine, Ausstellungskataloge und akademische Publikationen tragen sie zum aktuellen designtheoretischen Diskurs bei.

Kuratiert von:
UnDesignUnit (Sarah Dorkenwald, Karianne Fogelberg, Tanja Seiner).

Die Veranstaltung wird von bayern design und vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie gefördert.

Satellit – eine Veranstaltungsreihe im Futuro