12. Mai 2022

Double up! Kunst und Design mit neuen Perspektiven

Autor*in:

Die Neue Sammlung

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Lesezeit

Ansicht Ausstellung Double up!, Raum „Rot”, 2022.
Foto: Annette Kradisch
Kunst und Design im direkten Dialog

Das Neue Museum Nürnberg präsentiert ab 20. Mai 2022 die Ausstellung Double Up!, die Kunst und Design in einen seltenen, direkten Dialog bringt. Unterteilt in verschiedene Themenbereiche wie Maße und Messen, Küche, Türme und Säulen, Pop oder die Farbe Rot entstehen neue und ungewöhnliche Beziehungen zwischen Kunst und Design.

Insgesamt neun Räume eröffnen ein vielfältiges Spektrum an Themen, indem rund 150 Designobjekte von Anna Castelli Ferrieri bis Konstantin Grcic sowie Kunstwerke von Blinky Palermo bis Mona Hatoum aufeinandertreffen und sich die Perspektiven verdoppeln.

Dialog zwischen Kunst und Design

Ansicht Ausstellung. Auf rot lackiertem Podest mit dreieckigen Grundriss sind vier Objekte in roter Farbe (Kinderwagen, Fernseher, Wippe, Regal) zu sehen. An den Wänden (links vom Podest) der rote Wandcontainer "Utensilo" und ein Gemälde in roter Farbe (rechts).
Ansicht Ausstellung Double up!, Raum „Rot”, 2022.
Foto: Annette Kradisch

Wie künstlerisch gestaltet der*die Designer*in? Wie geht die Kunst mit Alltagsgegenständen um? Was bewirkt die Farbe Rot bei einem Sofa und was bei dem Bild, das darüber hängt? Jeder Raum bietet ästhetische Bezüge ebenso wie inhaltliche Verknüpfungen. Im Zusammenspiel von freier und angewandter Kunst zeigt sich so ein neues erweitertes Verständnis von Kultur und Gesellschaft.

Ansicht Ausstellung. Objekte auf hellem Podest mit kreisförmigen Grundrissen (grüner Container,rotes Metallregal,braunes Beistelltischchen aus Holz, dahinter "Litfaßsäule" (auf dem Gehweg von Straßen aufgestellte Anschlagsäule, an die Plakate geklebt werden) und ein Ofen aus Gußeisen.
Blick auf Objekte der Ausstellung Double up!, 2022.
Foto: Annette Kradisch
Zeigt den Raum "Türme und Säulen", im Vordergrund 2 Objekte in schwarz, im Hintergrund eine blaue Säule links, rechts 2 Türme in den Farben weiß, schwarz, rot.
Ausstellungsansicht, Double Up!, Raum „Türme & Säulen”.
Foto: Annette Kradisch

Die Neue Sammlung und das Neue Museum bauen mit Double Up! das im Jahr 2020 begonnene Projekt weiter aus.
Die beiden Direktorinnen Prof. Dr. Angelika Nollert und Dr. Simone Schimpf äußern sich sehr zufrieden über ihre gemeinsame Präsentation:

„Wir sind davon überzeugt, dass wir mit dieser Dialogform etwas Neues in die Museen bringen und damit die Besucher*innen bereichern.“
Prof. Dr. Angelika Nollert und Dr. Simone Schimpf

Bereits in der räumlichen Architektur von Ausstellungsgestalter Martin Kinzlmaier wird die Einheit von Kunst und Design greifbar.

Werke der Ausstellung

Indigene australische Malerei trifft auf Gefäße der deutschen Keramikerin Lotte Reimers, afghanische Kriegsteppiche auf ein Werk des bulgarischen Künstlers Pravdoliub Ivanov oder internationale Designikonen der Zeit um 1970 auf Malereien des luxemburgischen Künstlers Michel Majerus.

Ausstellung, Double Up!, Raum „Lotte Reimers”, Keramiken, 1975-2018.
Foto: Annette Kradisch
Im Vordergrund 2 Standuhren vor einer weißen Wand. Im Hintergrund Raum mit Kriegsteppichen an der Wand.
Ausstellungsansicht, Double Up!, Raum „Kriegsteppiche” und „Maße“.
Foto: Annette Kradisch

Ein wichtiger Aspekt ist die Öffnung zu anderen Kulturräumen und die Überwindung tradierter Klischees in der Unterscheidung von Kunsthandwerk und freier Kunst. Die afghanischen Kriegsteppiche aus der Münchner Designsammlung etwa sind in traditioneller Knüpftechnik angefertigte Bildkompositionen, die in ihrem Unikatcharakter als autonome Kunstwerke gelten. Die indigene australische Malerei ist ein noch zu wenig beachteter Teil der globalen Kunstgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts.

Bild einer Küche. Le Corbusier, Charlotte Perriand, André Wogenscky, Atelier Le Corbusier Type 1" aus Unité d´habitation in Marseille (1946-52)
Le Corbusier, Charlotte Perriand, André Wogenscky, Atelier Le Corbusier Type 1″ aus Unité d´habitation in Marseille (1946-52)
Foto: Neues Museum, Annette Kradisch

Erstmalig stellt Die Neue Sammlung eine Küchenzeile von Le Corbusier und Charlotte Perriand für eine Marseiller Wohnanlage aus. Den beiden gelang in den späten 1940er Jahren eine Verdichtung auf kleinem Raum und dies in einer farbenfrohen Umsetzung.

Das Neue Museum erinnert zudem an Michel Majerus (1967–2002), der vor zwanzig Jahren im jungen Alter mit dem Flugzeug abstürzte und gerade dabei war, eine erfrischend zeitgemäße Pop Art zu formulieren.


Schließlich gibt es in zwei Räumen die Möglichkeit, Kunst und Design anders und partizipativ zu erleben. Stühle von zeitgenössischen Designer*innen stehen zum Ausprobieren bereit und dienen gleichzeitig als Bestuhlung für Veranstaltungen. Der mobile Anhänger des Künstlers Winfried Baumann steht als Treffpunkt, Werkstatt, Bühne und Raum für performatives, partizipatives und künstlerisches Arbeiten für Gruppen und Schulklassen zur Verfügung.

Über die Standorte

Das Museum in Nürnberg

Erfahren Sie mehr über das Neue Museum Nürnberg

Außenansicht Neues Museum Nürnberg bei Tag: Klarissenplatz mit Backsteingebäude, links Glasfront des Museums, rechts weitere Gebäude und Sonnenschirme
Neues Museum Nürnberg.
Foto: Zoey Braun

Externe Ausstellungen

Links Einladungskarte "Jablonec 68. Der Ost-West-Schmuckgipfel: Schmuckobjekt umrahmt von weißem, gemalten Rahmen, unten Kasten mit handschriftlichen Infos zur Ausstellung. Rechts Einladungskarte „Das französische Grafikerkollektiv Grapus“ mit bunt-überlagerter Fotografie eines Mannes mit 2 Sprechblasen: "ich bin ein Pariser" und "ALLEZ-Y DE MA PART!.."
Einladungskarten für „Jablonec 68. Der Ost-West-Schmuckgipfel“ und „Das französische Grafikerkollektiv Grapus“, Bröhan-Museum, 2018.
Gestaltung: Gerwin Schmidt

On tour. Schmuck. Bröhan-Museum. 2 x 68

Mit „2 × 68“ thematisiert das Bröhan-Museum im
50. Jubiläumsjahr die Auswirkungen der 68er-Bewegung auf verschiedene Gestaltungsbereiche: