Double up! Kunst und Design mit neuen Perspektiven
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Die Neue Sammlung
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Das Neue Museum Nürnberg präsentiert ab 20. Mai 2022 die Ausstellung Double Up!, die Kunst und Design in einen seltenen, direkten Dialog bringt. Unterteilt in verschiedene Themenbereiche wie Maße und Messen, Küche, Türme und Säulen, Pop oder die Farbe Rot entstehen neue und ungewöhnliche Beziehungen zwischen Kunst und Design.
Insgesamt neun Räume eröffnen ein vielfältiges Spektrum an Themen, indem rund 150 Designobjekte von Anna Castelli Ferrieri bis Konstantin Grcic sowie Kunstwerke von Blinky Palermo bis Mona Hatoum aufeinandertreffen und sich die Perspektiven verdoppeln.
Dialog zwischen Kunst und Design
Wie künstlerisch gestaltet der*die Designer*in? Wie geht die Kunst mit Alltagsgegenständen um? Was bewirkt die Farbe Rot bei einem Sofa und was bei dem Bild, das darüber hängt? Jeder Raum bietet ästhetische Bezüge ebenso wie inhaltliche Verknüpfungen. Im Zusammenspiel von freier und angewandter Kunst zeigt sich so ein neues erweitertes Verständnis von Kultur und Gesellschaft.
Die Neue Sammlung und das Neue Museum bauen mit Double Up! das im Jahr 2020 begonnene Projekt weiter aus.
Die beiden Direktorinnen Prof. Dr. Angelika Nollert und Dr. Simone Schimpf äußern sich sehr zufrieden über ihre gemeinsame Präsentation:
Bereits in der räumlichen Architektur von Ausstellungsgestalter Martin Kinzlmaier wird die Einheit von Kunst und Design greifbar.
Werke der Ausstellung
Indigene australische Malerei trifft auf Gefäße der deutschen Keramikerin Lotte Reimers, afghanische Kriegsteppiche auf ein Werk des bulgarischen Künstlers Pravdoliub Ivanov oder internationale Designikonen der Zeit um 1970 auf Malereien des luxemburgischen Künstlers Michel Majerus.
Ein wichtiger Aspekt ist die Öffnung zu anderen Kulturräumen und die Überwindung tradierter Klischees in der Unterscheidung von Kunsthandwerk und freier Kunst. Die afghanischen Kriegsteppiche aus der Münchner Designsammlung etwa sind in traditioneller Knüpftechnik angefertigte Bildkompositionen, die in ihrem Unikatcharakter als autonome Kunstwerke gelten. Die indigene australische Malerei ist ein noch zu wenig beachteter Teil der globalen Kunstgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts.
Erstmalig stellt Die Neue Sammlung eine Küchenzeile von Le Corbusier und Charlotte Perriand für eine Marseiller Wohnanlage aus. Den beiden gelang in den späten 1940er Jahren eine Verdichtung auf kleinem Raum und dies in einer farbenfrohen Umsetzung.
Das Neue Museum erinnert zudem an Michel Majerus (1967–2002), der vor zwanzig Jahren im jungen Alter mit dem Flugzeug abstürzte und gerade dabei war, eine erfrischend zeitgemäße Pop Art zu formulieren.
Schließlich gibt es in zwei Räumen die Möglichkeit, Kunst und Design anders und partizipativ zu erleben. Stühle von zeitgenössischen Designer*innen stehen zum Ausprobieren bereit und dienen gleichzeitig als Bestuhlung für Veranstaltungen. Der mobile Anhänger des Künstlers Winfried Baumann steht als Treffpunkt, Werkstatt, Bühne und Raum für performatives, partizipatives und künstlerisches Arbeiten für Gruppen und Schulklassen zur Verfügung.