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Gijs Bakker and Jewellery

Innovativ und avantgardistisch – der Schmuck von Gijs Bakker
Ausstellung, Gijs Bakker and Jewelry, April 2007.
Foto: Die Neue Sammlung (A. Laurenzo)

Über die Ausstellung

Der niederländische Designer Gijs Bakker (geb. 1942) wurde berühmt als Mitbegründer von Droog Design. Für Kenner*innen zählt er jedoch seit langem auch zu den international führenden Schmuckkünstler*innen der Gegenwart.

„ I Don’t Wear Jewels, I Drive Them“ – so nannte Bakker eine seiner Broschen-Serien und ironisierte damit die Liebe mancher Männer zu ihren Autos. In seinen „Holysport“-Broschen spielt er nicht weniger hintersinnig auf den religiösen Charakter des Fußballs an. Mit diesen späteren Arbeiten erweist sich Gijs Bakker wie mit vielen seiner Schmuckstücke seit den Swinging Sixties als einer der Avantgardist*innen des Autor*innenschmucks.

Von 1958 bis 1962 studierte er Gold- und Silberschmiedekunst am Amsterdamer Instituut voor Kunstnijverheid (heute Rietveld Akademie) und begann seit etwa Mitte der sechziger Jahre zusammen mit seiner Frau Emmy van Leersum (1930-1984) neue Wege im Schmuck zu erarbeiten: von der Verwendung ungewöhnlicher Materialien wie Aluminium, PVC oder Blumen über strenge Geometrisierung oder engstens mit dem Körper der/des Träger*in verbundene Stücke der siebziger und achtziger Jahren bis zu den spielerisch kritischen Werken der jüngeren Zeit.

In den „Swinging Sixties“ wurden Bakkers geometrisch abstrakte Schmuckstücke ein modisches „Muß“. In den 70er und 80er Jahren erlangten seine Entwürfe dann eine ganz neue Qualität: Der sogenannte Profilschmuck für Fritz Maierhofer oder für Emmy van Leersum sind untrennbar mit der/dem Träger*in verbunden und betonen deren/dessen Einzigartigkeit, indem sie sich genau anpassen.
Innovativ war und ist Bakker auch in der Wahl seiner Materialien und Techniken. Mit seiner einstigen Verdammung von Gold brachte er die Goldschmiedeszene in Aufruhr. Auch heute noch verwendet er ungewöhnliche Stoffe wie Aluminium, Plastik, Holz, Blumen und Blattgold und kombiniert z.B. mit PVC laminierte Fotografien mit Edelsteinen und Metallen.

Dem Thema Autor*innenschmuck widmet sich Die Neue Sammlung – das Staatliche Museum für angewandte Kunst in München – seit längerem intensiv und hat ihm einen großen, permanenten Ausstellungsbereich eingeräumt: die „Danner-Rotunde“ in der Pinakothek der Moderne.
Vor diesem Hintergrund erfolgt nun – im 2. Obergeschoß der zentralen Eingangsrotunde – die Beschäftigung mit einem der Umstürzler*innen der sechziger Jahre. Die Retrospektive findet in Kooperation mit dem Stedelijk Museum s’Hertogenbosch, Niederlande, statt und bietet vielfältigen Einblick in das, die herkömmlichen Grenzen der freien und angewandten Künste negierende Oeuvre von Gijs Bakker.

Eine Ausstellung der Neuen Sammlung in Kooperation mit SM´s – Stedelijk Museum ’s-Hertogenbosch

Publikation zur Ausstellung:
Yvonne Joris/Ida van Zijl, Gijs Bakker and Jewelry. 272 Seiten mit 491 meist farbigen Abbildungen. Text englisch/niederländisch. Design: Anthon Beeke. EUR 49,80

München | 10.03. – Juni 2007

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Wo?

Barer Straße 40,

80333 München

Öffnungszeiten

Täglich 10:00 – 18:00

Montags geschlossen

Donnerstags 10:00 – 20:00

Der Katalog zur Ausstellung
Das vollständige Werkverzeichnis zum Schmuck des international renommierten Schmuck- und Produktdesigners Gijs Bakker aus Holland:

Blick in die Ausstellung, Gijs Bakker and Jewelry, April 2007.
Foto: Die Neue Sammlung (A. Laurenzo)
Ausschnitt aus der Ausstellung Gijs Bakker and Jewelry, April 2007.
Foto: Die Neue Sammlung (A. Laurenzo)

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